STFI zeigt nachhaltige Leichtbauneuheiten zur JEC
Mit einer Intervallheißpresse bietet das STFI neueste Möglichkeiten zur kontinuierlichen Herstellung von Organoblechen. Das ist ein Ausstellungsschwerpunkt des Instituts auf der JEC 2022. Foto: STFI/Dirk Hanus

STFI zeigt nachhaltige Leichtbauneuheiten zur JEC

22.04.2022

Der Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) präsentiert sich vom 3. bis 5. Mai 2022 auf der Weltleitmesse für Verbundwerkstoffe JEC in Paris. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stehen aktuelle Entwicklungen, die sich dem Recycling und der Nachhaltigkeit von Leichtbauwerkstoffen widmen.

Nutzung rezyklierter Hochleistungsfasern

Den Einsatz von rezyklierten Hochleistungsfasern zeigt das Institut an diversen Anwendungsbeispielen aus den Bereichen Sport und Freizeit sowie Mobilität. Mit dem Forschungspartner Fraunhofer ICT, Pfinztal, hat das STFI den Einsatz von rezyklierten Carbonfasern in der SMC-Prozesskette detailliert untersucht. Hierzu entwickelten die Forscher zunächst Vliesstoffe, die es ermöglichen, die rezyklierten Carbonfasern der SMC-Anlage zuzuführen. Die hergestellten SMC-Halbzeuge konnten anschließend sowohl im Form- als auch Fließpressverfahren verarbeitet werden. Der Benchmark mit konventionellen SMC-Produkten zeigt, dass bei niedrigerem Faservolumengehalt vergleichbare Kennwerte erzielt werden.

Nachhaltig bauen mit Holz-Verbundwerkstoffen

Zukunftsweisende Materialien bieten zudem die Entwicklungen aus dem Bereich nachwachsender Rohstoffe in Kombination mit biobasierten Harzsystemen. Das Projekt Gro-Coce verfolgte das Ziel, durch die Verbindung nachhaltiger Bauprodukte und -weisen ein innovatives Deckensystem zu entwickeln, welches auf Grundlage der Holz-Beton-Verbundbauweise (HBV-Bauweise) als ökonomische und ökologisch vorteilhafte Alternative zu den momentan vorherrschenden, energie- und ressourcenintensiven Deckenkonstruktionen aus Stahlbeton funktioniert. Das Deckensystem besteht aus Holzstegen, deren Zugzone durch hochleistungsfähige hanffaserbasierte Armierungstextilien verstärkt wird. Dadurch gelingt eine deutliche Reduktion des notwendigen Holzquerschnittes und eine anforderungsgerechtere sowie verantwortungsvollere Nutzung des Querschnitts für alle üblichen Spannweiten des Hoch- und Geschossbaus. Ziel war die Verwirklichung hoher mechanischer Kennwerte der Fasern, bei gleichzeitig geringer Streuung der Materialeigenschaften, um ein im Vergleich zu industriell gefertigten Fasern konkurrenzfähiges und nachhaltiges Produkt aufbieten zu können.

Kontinuierliche Herstellung von Organoblechen

Zudem stellt das Messeteam des STFI neueste Möglichkeiten zur kontinuierlichen Herstellung von Organoblechen vor. Unter Einsatz einer Intervallheißpresse wurden in den letzten Jahren Organobleche auf Basis unterschiedlichster Verstärkungsstrukturen in Kombination mit thermoplastischen Matrixsystemen entwickelt. Die Palette reicht dabei vom industrieüblichen PP und PA bis hin zu hochtemperaturbeständigen Polymeren wie PPS oder PEI.

Das STFI ist auf der JEC in Paris zu finden in Halle 5, Stand C 80.